Alle Jahre wieder kommt die Werkstattarbeit
Wenn es immer früher dunkler wird heißt das für Segelflieger, dass sich die Saison dem Ende neigt. Zwar kann es auch im Herbst durchaus gute Tage geben, an denen kleinere Streckenflüge oder ausgedehnte Flüge in Platznähe möglich sind, doch die großen Sprünge bleiben aus. Ganz abgesehen davon werden die Tage am Flugplatz mit sinkender Außentemperatur auch nicht angenehmer. Deshalb und weil knapp über 1.500 Windenstarts auf unseren Vereinsflugzeugen Spuren hinterlassen, verlagert sich das Vereinsleben im Winter in die Werkstatt.
Leon lackiert Teile der Ka8
20 m Spannweite im Schul-Keller
Durch die enge Verbundenheit der Stadt Oerlinghausen zum Segelflug können wir seit vielen Jahren auf den Keller des nahegelegenen Niklas-Luhmann-Gymnasiums zurückgreifen. Freitags und Samstags, wenn die Schüler schon längst im Wochenende sind, beginnt im Keller der Schule die Arbeit. Während einige unserer Jugendlichen direkt vom Unterricht nur ein Stockwerk tiefer gehen müssen, treffen sich die Segelflieger in der Schule und sorgen dafür, dass auch in der nächsten Saison die Flugzeuge stets in bestem Zustand sind.
Die Lage unserer Werkstatträume erfordert beim Ein- und Ausräumen der Flugzeuge in den Keller hohe Aufmerksamkeit. Erst eine Treppe herab, durch eine Tür, um eine Ecke und dann an den vorgesehen Platz. Garnicht so einfach mit bis zu 10 m langen Rümpfen und Tragflächen, die gleichzeitig gerne mal mehrere hundert Kilogramm wiegen. Nach vielen Jahren in den Räumlichkeiten und dem ein oder anderen Flugzeug welches rein- und rausgetragen wurde, gelingt aber auch das den erfahrenen Mitgliedern stets.
Louis beim Polieren der ASK 23
Arbeit und Ausbildung zugleich
Ist ein Flugzeug erstmal an seinem vorgesehenen Platz angekommen geht die Arbeit ohne Unterbrechung sofort los. Auseinanderbauen, Prüfen auf Schäden, Reinigen, Teile lackieren, polieren, und vieles mehr. Die Liste an Aufgaben, die in nur wenigen Wochen erledigt werden müssen, ist lang. Umso wichtiger ist es, dass die “Paten”, welche sich federführend um ein Flugzeug kümmern sich auf ihr Team verlassen können. Diese bestehen aus erfahrenen Mitgliedern, aber auch Schülern, welche zum ersten Mal an einem Segelflugzeug arbeiten.
Umso wichtiger ist es den Schülern, welche meiste erst 14 bis 16 Jahre alt sind, die nötigen Grundlagen und vor allem das Interesse an der Arbeit mit Segelflugzeugen zu vermitteln. Dass das funktioniert, zeigte sich erst vor kurzem, als einige Vereinsmitglieder, viele von Ihnen aus der Jugend, auf einem Lehrgang ihr Wissen vertieft haben und so weitere Arbeiten selbst durchführen dürfen.
Nils bei der Arbeit am Leitwerk der ASK 21
Die fliegende Kuh
Auch wenn “Kuh” der Spitzname unseres alten Falke-Motorseglers, auf Grund seiner etwas behäbigen Flugeigenschaften, war. Durch ein ganz besonderes Projekt, welches jedes Jahr um Silvester in unserer Werkstatt stattfindet, wurde unsere ASK 21 für ein Jahr zur Kuh. Seit vielen Jahren ist es in der Werkstatt eine Tradition, die Radverkleidung der ASK 21 neu zu gestalten und dabei den interessierten Mitgliedern die Arbeit mit Verbundwerkstoffen näher zu bringen. Hierbei gab es bereits die unterschiedlichsten Motive: ob Babyboom im einen Jahr oder Playboy im nächsten. Jeden Saison präsentiert sich unser Rückgrat im Segelflug mit neuem Motiv. Wie z.B. 2017 als lila Kuh.
Welches Motiv es 2022 wird? Lasst Euch überraschen!
Die Radverkleidung der ASK 21 aka Kuh