Als Segelflieger bei der Deutschen Meisterschaft

Vom 07.06 bis 21.06.2024 fand die Deutsche Meisterschaft in der Standard- und der 15m-Klasse in Zwickau statt. In beiden Klassen treten Flugzeuge mit 15m Spannweite an. Der Unterschied besteht darin, dass die Standardklasse mit einem starren Profil konstruiert ist und die 15m-Klasse über Wölbklappen verfügt. Es traten insgesamt 71 Teilnehmer an, die um den Titel des Deutschen Meisters/Meisterin flogen.

Der Flugplatz Zwickau mit seinem Team, welches auch durch nahe gelegene Flugplätze unterstützt wurde, war wie jedes Jahr hervorragend auf den Segelflugwettbewerb vorbereitet. Nachdem vor Wettbewerbsbeginn die technische Kontrolle durchgeführt wurde, bei der das Gewicht, die Ausstattung und die Technik des Flugzeuges überprüft wurden, konnte der Wettbewerb starten.

Die ASW 27b (HH), die ich Dank meines Vaters fliegen durfte, war in einem perfekten Zustand, so dass der Wettbewerb los gehen konnte. Bereits im Eröffnungsbriefing zeigte der Meteorologe eine sehr schlechte Prognose für die kommenden zwei Wochen.

Gemeinsam vorfligen im Wettbewerb

Insgesamt konnten wir an 5 Tagen eine gültige Wertung erfliegen. Hierbei hätten die Wertungstage nicht unterschiedlicher sein können. Von Durchschnittsgeschwindigkeiten auf die Aufgaben von bis zu 119 km/h bis 85 km/h zeigte sich ein sehr durchwachsener Wettbewerb. Die ersten 3 Wertungstage führten uns von Zwickau in den Thüringer Wald. Gerade bei schlechteren Bedingungen ist der Thüringer Wald immer wieder sehr imposant. Bis hier lief der Wettbewerb für mich sehr gut, so dass ich im Mittelfeld auf Platz 11 lag.

Die letzten beiden Wertungstage (4/5) führten uns zunächst in Richtung Thüringer Wald/Fichtelgebirge (Tschirn) und von hier über das Erzgebirge nach Osten. Am vierten Wertungstag war bereits der erste Wendepunkt schwer erreichbar. Ab hier konnten mein Teampartner, Jonas Florin, und ich einen guten Weg nördlich des Erzgebirges finden und waren so, trotz einigen Tiefpunkten, recht zügig an der letzten Wende, am Ende des Erzgebirges.

Vorfliegen unter dunklen Wolken

Der Rückweg war nun ein reiner Überlebenskampf, den wir trotz leichtem Nieselregen schafften. Aufgrund der vielen Segelflugzeuge mit Hilfsantrieb war uns nach der Landung noch nicht klar, dass dieser Tag entscheidend für unser Endergebnis wurde. Es gab insgesamt nur drei Piloten, die die Aufgabe gemeistert hatten. Nun war mit Platz 7 in der Gesamtwertung der Wettbewerb ein voller Erfolg.

Der letzte Wertungstag zeigte bereits in der Prognose und auch nachdem Ausklinken hinter dem Schleppflugzeug, dass es sehr schwierig würde. Alle Teilnehmer taten sich schwer am Himmel zu bleiben. Gleichzeitig konnte man bereits im Thüringer Wald einen ersten Schauer erkennen.

Somit war für alle die gleiche Taktik klar. Schnell über die Startlinie hinweg abfliegen, damit man so schnell wie möglich nach Hause kommt. Nachdem wir einen sehr langsamen ersten Schenkel zur Wende im Thüringer Wald hatten, mussten wir nun vor dem Schauer/Gewitter immer weiter in Richtung Süden flüchten. Mit Steigwerten zwischen 0,5-1 m/s ein zähes Geschäft. Im Erzgebirge fand sich dann eine letzte Aufreihung mit guten Steigwerten und einer hohen Basis.

Bereits jetzt waren nicht mehr viele Teilnehmer übrig und wir mussten nun über die letzte Wende bis zum Ziel ohne Sicherheit anfliegen. Ein sehr spannender Endanflug, der durch eine leichte Tragende Linie unterstützt wurde. Insgesamt schaffte die Aufgabe 6 von 31 Teilnehmern. Somit stand am Ende für mich Platz 5 in der Gesamtwertung an der Tafel und ich war mehr als glücklich über das Ergebnis.

Alles in allem konnte man auf dem Wettbewerb wieder sehr viel lernen und die Geselligkeit, sowie die Herzlichkeit im Teilnehmer- und Organisationsfeld waren überragend.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs findet ihr bei Soaringspot

Abschließende Siegerehrung